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Umzug in die neuen Räumlichkeiten des Hospizes - Warum wir uns verändern möchten

Das Hospiz ADVENA in Wiesbaden

Das Hospiz ADVENA wurde als erstes Hospiz in Hessen 1996 im Wiesbadener Stadtteil Erbenheim eröffnet. Es befindet sich in ruhiger Lage in der Bahnstraße. Es ist das einzige Hospiz für Erwachsene in Wiesbaden. Im Hospiz ADVENA erfahren sowohl junge als auch ältere Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine ganzheitliche Betreuung und Versorgung. Das Hospiz bietet Platz für 16 Bewohnerinnen und Bewohner. Ganz nach dem Motto „Unser Haus, Ihr Zimmer“ können die Zimmer individuell, nach den Wünschen der Bewohner eingerichtet und gestaltet werden -  einen Vorzug, den eine Palliativstation in einem Krankenhaus nicht leisten kann.

Inzwischen hat sich auf dem Gebiet der Sterbebegleitung viel gewandelt. So auch die Ansprüche an ein Hospiz. Um den Bedürfnissen der Bewohner gerechter zu werden, die Lebensqualität und deren Erhalt neben der medizinischen Betreuung und Versorgung in den Mittelpunkt zu stellen, müssen neue Räumlichkeiten geschaffen werden.

Ein Hospizkonzept auch für junge Erwachsene

Hospize sind an den umfassenden Bedürfnissen ihrer Nutzer, der Bewohner und Angehörigen, ausgerichtet. Hospize beherbergen Menschen, die sich aufgrund von Erkrankungen in der Lebensendphase befinden und deren zeitliche Perspektive eng begrenzt ist. Fachkräfte und Ehrenamtliche reagieren individuell auf die schwierigen körperlichen und seelischen Probleme, mit denen sich Menschen am Lebensende auseinandersetzen. Der Bewohner mit seinen gesamten psychischen, physischen, sozialen und spirituellen Belangen steht im Zentrum der Arbeit.

Angehörige fragen uns: „Welche Alternativen könnte es noch geben?“, auch die Frage nach dem „Sinn des Lebens“ und die Auseinandersetzung mit der eigenen „Endlichkeit“ beschäftigt junge Menschen ganz im Besonderen. Eine weitere Lücke tat sich auf in der Betreuung und Versorgung von Kindern, deren Mutter oder Vater versterben werden. „Wie spreche ich mit meinem Kind?“ – Wie können besonders Kinder in dieser besonderen Lebenssituation ihrer Eltern begleitet werden?

Das Hospiz für junge Erwachsene will diesen Menschen ein möglichst würdevolles und selbst- bestimmtes Leben bis zum Ende ermöglichen. Unser Ziel ist es, das Leben weder zu verkürzen noch es zu verlängern. Die Sterbenden, ihre Angehörigen und Freunde stehen mit ihren Wünschen und Bedürfnissen im Zentrum des Handelns des Hospizes.

Das Zusammenleben mit schwerstkranken jungen Menschen mit einer befristeten Lebenserwartung erfordert von der Familie ein hohes Maß an Verantwortung, Zeit, Kraft und Energie für die Pflege und Betreuung. Diese jungen Menschen benötigen dringend

  • eine altersspezifische Umgebung,
  • Angebote und eine Tagesstruktur, die ihre Interessen erfüllen und das Leben lebenswert machen und
  • Mitarbeiter, die aufgrund ihrer speziellen Ausbildung diesen Bedürfnissen gerecht werden.

Junge Menschen möchten ihre Familie und ihre Freunde um sich haben, die verbleibende Zeit soll mit Leben gefüllt werden – das erfordert auch ein entsprechendes Wohnumfeld. Geplant sind Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige und Freunde, Räumlichkeiten für gemeinsame Mahlzeiten sowie Begegnungsmöglichkeiten für Kinder von schwerkranken Erwachsenen, eine Dachterrasse, ein Abschiedsraum und eine individuelle Wohnumgebung.

Wir wollen in erster Linie einen Ort der palliativ-medizinischen Betreuung, der lindernden Pflege, spirituellen Betreuung und Fürsorge und nicht nur einen Ort der Therapie sein. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner werden in der Regel vollstationär versorgt. Wir wollen uns diesem Personenkreis, deren Familien und Freunden anpassen und nicht umgekehrt. Dies hat Auswirkungen auf die baulichen Strukturen, die personelle Ausstattung und die Arbeit des Hospizes.

Die äußere und innere Gestaltung muss etwas von der besonderen liebevoll-fürsorglichen Umgangsform mit Sterbenden und Trauernden widerspiegeln, die für die Hospizarbeit typisch ist. Zusätzlich muss sie für die noch jungen Menschen ein Raum zu „Leben“ sein. Unter dem Motto: „Leben im Sterben“. Daher werden wir versuchen, eine häusliche vertraute Atmosphäre zu erreichen die neben den Patienten auch die Angehörigen und Freunde mit einschließt.

In nun fast 25 Jahren Erfahrung im Bereich der Hospizarbeit wurde immer deutlicher, dass auch und gerade junge Menschen ein auf sie zugeschnittenes Hospizangebot benötigen. Unser Team hat es sich deswegen zur Aufgabe gemacht, speziell auch den Bedürfnissen und Wünschen junger, schwerstkranker Menschen ganz individuell und immer wieder neu gerecht zu werden.

Bei uns können junge Menschen Besuch empfangen - wen, wann, so oft und so lange wie sie möchten

Ob als junge Mutter, die ihre Kinder und ihren Partner so viel wie möglich um sich haben möchte, ob als junger Erwachsener, der gemeinsam mit seinen Freunden am PC spielen möchte, ob als frisch verliebtes junges Paar, das jeden verbleibenden Moment miteinander verbringen möchte, ... Wir freuen uns, wenn unsere Bewohnerinnen und Bewohner Besuch bekommen. Sollte ein Beistellbett für das Bewohnerzimmer oder ein separates Appartement benötigt werden, machen wir das sehr gerne möglich. Sollten kleine Kinder zu Besuch kommen, bei denen eine professionelle Betreuung oder eine kindgerechte Unterstützung nötig ist, werden wir eine Lösung suchen. Auch Haustiere dürfen gerne mitgebracht werden - schließlich kann der geliebte Hund oder die geliebte Katze eine Form der Zuneigung und des tiefen Verständnisses schenken, die ein Mensch so kaum vermitteln kann. Auch wenn der Geburtstag eines Kindes ansteht, vielleicht der eigene Hochzeitstag, Weihnachten oder ein anderes bedeutendes Datum, können junge Familien selbstverständlich gerne gemeinsam mit ihren Lieben bei uns feiern.

Privatsphäre und die eigenen vier Wände - ein wertvolles Gut

Die meisten Menschen wünschen sich, in den eigenen vier Wänden leben und letztendlich auch sterben zu dürfen. Es ist dem Menschen ein elementares Bedürfnis, sich zurückziehen zu können und einen Raum für sich beanspruchen zu können, in dem er sich sicher, geborgen und gut aufgehoben fühlt. Einen Raum, der nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen gestaltet werden kann. Einen Raum, bei dem man auch einfach die Tür hinter sich zu machen kann, wenn man seine Ruhe haben möchte oder auf ein Klopfen schlichtweg mit 'Nein" antworten darf. Wenn ein Mensch für seinen letzten Lebensabschnitt in unser Hospiz einzieht möchten wir all das gewährleisten. Daher haben wir ausschließlich Einzelzimmer. Es ist für uns selbstverständlich, dass auf Wunsch eigene Möbel und Dekorationsgegenstände mitgebracht werden können, sei es der geliebte Sessel, die Poster des Fußballvereins, der Schallplattenspieler oder was auch immer Ihnen am Herzen liegt. In allen Bewohnerzimmern ist eine Grundausstattung an Möbeln und Dekoration vorhanden, sodass junge Menschen ganz individuell entscheiden können, ob, was und wieviel sie aus ihrem eigenen Bestand mitbringen möchten.

Gründe für unseren Umzug

  • Die Rahmenvereinbarung nach § 39a SGB XI enthält neue Richtlinien für die räumliche Gestaltung von stationären Hospizeinrichtungen.
  • Die wachsenden inhaltlichen Anforderungen an ein Hospiz erfordern Platz zur Realisierung.
  • Die fehlenden Funktionsräume (z.B. ausreichende Umkleideräume mit Duschen für das Personal, Arbeitsräume rein und unrein, Gesprächs- und Büroräume) müssen dringend geschaffen werden.
  • Ein Hospiz für junge Erwachsene (ab 18) ist in Wiesbaden notwendig.
  • Räumlichkeiten für gemeinsame Aktivitäten/Übernachtungsmöglichkeiten für Freunde und Angehörige fehlen aktuell und werden in unseren neuen Räumlichkeiten geschaffen.
  • Platz für weitere Räumlichkeiten wie ein Trauerbegleitungszimmer und eine Wohnküche.
  • Eine barrierefreie Dachterrasse mit einem Garten zum Wohlfühlen soll entstehen.

 

Um unseren in den vergangenen Jahren stark gewachsenen ambulanten Hospizdienst zu stärken, möchten wir folgende Punkte umsetzen:

  • Neue Räumlichkeiten für unser Ehrenamt als Rückzugs- und Schulungsort
  • Büro für unsere Koordinatorinnen